(Dieser Artikel erschien u. a. in den Bezirksblättern und der Stadtgemeindezeitung Mistelbach)
Ein weiteres herausforderndes Schuljahr in Zeiten der Pandemie wurde – mal mehr, mal weniger – erfolgreich abgeschlossen. Nach einer angemessenen und verdienten Sommerpause und Phase der Erholung hat das neue Schuljahr begonnen. Deshalb widmen wir uns in diesem Artikel dem Thema Schulverweigerung. Möglicherweise war auch ihr Kind in den letzten Jahren davon betroffen, nicht in die Schule gehen zu wollen. Dies führt uns bereits zum ersten Punkt unseres Beitrags: der Unterscheidung von Schulunlust, Schulangst und Schulverweigerung.
Schulunlust ist ein sehr häufiges Phänomen und betrifft fast alle Schüler*innen im Laufe ihrer Schulzeit. Es handelt sich dabei um eine zeitlich befristete Unlust in die Schule zu gehen. Dabei kann es sich um einen einzigen bis wenige Tage handeln. Meistens gibt es einen konkreten Grund, wieso jemand nicht in die Schule gehen möchte: wie etwa bevorstehende Prüfungen oder Präsentationen, aber auch körperliche Beschwerden oder einfach ein schlechter Tag. Hierbei besteht kein Anlass zur Sorge, sofern die Unlust vergeht sobald die Ursache(n) nicht mehr besteht. Seien Sie in solchen Situationen für Ihr Kind da und hören ihm zu, stärken und ermutigen Sie es.
Bei Schulangst handelt es um ein länger bestehendes Problem. Der Schulbesuch an sich löst die Angst aus, nicht ein einzelnes Ereignis. Es kann sich zum Beispiel um die Angst handeln, bestimmte Personen zu sehen und deshalb Mobbing ausgesetzt zu sein. Auch (Leistungs)Druck durch die Erziehungsberechtigten oder Lehrkräfte kann die Angst zu versagen, auslösen und verstärken. In den meisten Fällen verschwindet die Schulangst nicht von alleine, sondern benötigt Hilfe von außen. Diese Herausforderungen sollten ernst genommen und möglichst frühzeitig mit professioneller Unterstützung bearbeitet werden.
Im Unterschied zur Schulangst, bei der die Schülerinnen weiterhin zur Schule gehen, wird der Schulbesuch bei der Schulverweigerung abgelehnt. Es handelt sich um eine Steigerung der Schulangst mit schwerwiegenden oder einer Vielzahl von Ursachen. Zu diesen Ursachen zählen etwa längere Krankheiten, soziale Ängste, Armut, übermäßiger Medienkonsum und viele andere. Es ist wichtig, dass im Fall von Schulverweigerung mit dem betroffenen Kind und der Familie gemeinsam mit ProfessionistInnen an Lösungen gearbeitet wird. Dabei wird es sich um einen längeren Prozess handeln.
Gerne können Sie mit uns (dem YOU.BEST – Team) in Kontakt treten, wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben. Wir sind Sozialarbeiter*innen, die Jugendliche von 12-23 Jahren mittels Beratungen begleiten und unterstützen. Außerdem veranstalten wir freizeitpädagogische Angebote, die kostenlos von Jugendlichen besucht werden können. Kontaktieren Sie uns gerne unter der Nummer 0664 88 125 864 oder besuchen Sie uns im Internet auf www.youbest.at.